Mittwoch, 27. Juni 2012
Die Anatomie des Herrenhemdes
Ob fürs Büro, für festliche Anlässe oder für die Freizeit: Das Herrenhemd ist zugleich Fashionsymbol und Statement für den modebewussten Mann von heute. Selbst als Mann, der sich nicht für Mode und Kleidung interessiert, möchte man vielleicht gerne wissen, wie man Hemden findet, die perfekt passen. Genau dieses Thema soll nun behandelt werden: Die Anatomie eines Herrenhemdes – auf welche Bestanteile des Hemdes ist zu achten?
Hemden: Muster, Farben & die passenden Krawatten
Beim Hemdenkauf kommt es auf viele Details an: Denn nur wenn Sie hier die richtigen
Entscheidungen treffen, stimmt hinterher auch der Gesamteindruck. Das Muster
und der Schnitt eines Herrenhemdes sind dabei ebenso wichtig wie die Farbe und
das Material.
Verschiedene Muster
Schauen wir uns zunächst einmal die klassischen Muster an. Es gibt im Grunde vier verschiede, die schon immer in Mode waren und quasi von zeitloser Eleganz sind:
Aufdruck
Hemden mit Aufdruck werden meist zu informellen Anlässen getragen.
Aufdrucke verleihen dem Hemd Vitalität, Sportlichkeit und Farbe und
kontrastieren das Gesicht des Hemdenträgers. Sie passen gut zu Jeans oder
lässigen Casual Hosen.
Muster
Gemusterte Hemden werden meist im Freizeitbereich getragen,
normalerweise nicht zum Anzug. Sie lassen sich in Kombination mit z.B. hellen
Stoffhosen als Casual Outfit tragen und sie können ebenso zu etwas formelleren
Anlässen getragen werden.
Streifen
Gestreifte Hemden wirken formeller als karierte, nichtsdestotrotz
sind sie für festliche Gelegenheiten nicht angebracht. Die Streifen haben den praktischen
optischen Nebeneffekt, dass sie den Hemdenträger etwas schlanker und größer
wirken lassen.
Einfarbig
Einfarbige Hemden sind am klassischsten und gleichzeitig am formellsten. Besonders hier kann noch einmal besonderes Augenmerk auf die Stoffe und die Webart gelegt werden, da sie bei einfarbigen Hemden am besten zur Geltung kommen. Beliebte Webarten sind z.B. Oxford, Pin Point, Popeline, Chambray, Vollzwirn, Twill, Fil à Fil oder Fischgrat. Einfarbige Hemden sind am leichtesten zu kombinieren, denn sie können prinzipiell zu Allem getragen werden – von der Jeans bis zum Anzug.
Für welche Kombinationen aus Hemd und Krawatte Sie sich auch immer entscheiden: Verschiedene Tests und Studien haben gezeigt, dass der Preis Ihres Hemdes selten über einen erfolgreichen Gesamteindrucks entscheidet. Die Verarbeitung und die Qualität ist auch bei den vergleichsweise günstigen Marken oft ausgezeichnet.
Welches Muster zu welcher Krawatte?
Jetzt haben Sie einen Überblick über die wichtigsten Muster von
Herrenhemden bekommen. Im nächsten Schritt wollen wir uns mit der Auswahl einer
passenden Krawatte beschäftigen. Die richtige Krawatte gibt es streng genommen
natürlich nicht, da immer auch saisonale Trends und persönliche Vorlieben eine
Rolle spielen. Trotzdem gibt es einige Grundsätze, die Ihnen eine
Entscheidungshilfe geben können. Hier einige Zusammenstellungen und Kombinationen,
die oft verwendet werden:
Wenn Sie zu einem gemusterten Hemd eine ebenfalls gemusterte
Krawatte tragen, vergewissern Sie sich, dass die Dimensionen der Muster ähnlich
oder zumindest aufeinander abgestimmt sind. Dabei kann die Größe der Muster
durchaus variieren, oft ist einfach das Gesamtensemble entscheidend. Experimentieren
Sie ruhig ein wenig, um ein Gefühl für die richtige Kombination zu bekommen.
Eine andere interessante Kombination sind identische Muster
auf Hemd und Krawatte. Hier besteht der Trick darin, mit den Größen der Muster
zu spielen. Entscheiden Sie sich beispielsweise für ein groß gemustertes Hemd und
eine entsprechende Krawatte mit einem kleinen Muster, kann Ihrem Outfit dies die
entscheidende Note verleihen.
Eine sehr beliebte Kombination ist die einfarbige Krawatte
zum karierten Hemd. Hier gibt es modetechnisch keine größeren Fallstricke, außer
natürlich, dass Hemd und Krawatte farblich zueinander passen sollten.
Die am meisten verwendete klassische Kombination ist
zweifelsohne die gemusterte Krawatte zum einfarbigen Hemd. Dies ist formell und
passt immer gut zu Business-Anzügen.
Checkliste für den Hemden-Kauf
Beim Kauf von
Männerhemden gibt es verschiedene Punkte, auf die man achten sollte: Die
Farbe, den Schnitt, den Stoff, die Größe, aber auch Aspekte wie Tragekomfort
oder Qualität spielen eine Rolle. Im Folgenden haben wir für Sie einige Tipps
zusammengestellt, die Ihnen bei der Auswahl des Hemdes helfen können.
Die richtige Passform
Beim Hemdenkauf ist natürlich zuvorderst die richtige Größe
entscheidend. Das Hemd muss richtig sitzen, es darf nicht zu groß und nicht zu
eng sein und Sie sollten sich darin natürlich auch wohlfühlen. Wichtige
Anhaltspunkte sind: Passt es Ihnen an der Brust, am Hals, an den Handgelenken,
haben die Ärmel die richtige Länge und spannt es nicht an den Schultern? Wenn
Sie zu Ihrem Hemd Krawatte tragen, sollten Sie prüfen, ob sich der oberste
Knopf komfortabel schließen und erreichen lässt. Die Kragenweite sollte aber
auch nicht zu locker sein, sonst wirkt das Hemd unförmig und zu groß.
Bei langärmligen Oberhemden sollten Sie Ihre Arme
komfortabel bewegen können, ohne dass es zieht und spannt. Die Ärmel sollten
nicht so kurz bemessen sein, dass die Manschette bei der kleinsten Bewegung
große Teile Ihrer Unterarme freilegt. Für den Fall, dass Sie das Hemd unter
einem Sakko, Blazer oder Pullover tragen, sollten Sie ebenfalls auf die
passende Länge achten: Die Manschette sollte ca. 1 cm darunter hervorschauen –
nicht mehr und nicht weniger. Ihre Ärmellänge können Sie auch folgendermaßen
herausfinden: Stehen Sie entspannt und lassen Sie die Arme natürlich nach unten
hängen und drehen Sie sich mit dem Rücken zu demjenigen, der Sie vermisst: Lassen Sie nun den Abstand von der Mitte des
Rückens an Wirbelsäule bis zur Naht, wo der Hemdsärmel ansetzt, messen.
Notieren Sie sich das Ergebnis. Nun muss von der oberen Naht, wo der Ärmel
ansetzt, nach unten bis zum Ansatz des Handgelenks gemessen werden. Addieren
Sie diese Zahl zu dem zuerst gemessenen Wert, um die Ärmellänge Ihres perfekten
Hemdes herauszufinden. Im Normalfall wird diese zwischen 80-95 cm liegen.
Der Schnitt Ihres Hemdes sollte zu Ihrer Figur passen.
Fülligere Männer mit breiteren Schultern und massivem Torso sollten eher zum
Regular Fit greifen, die schlankeren Typen sollten Slim oder Custom Fit wähle -
Schnitte, die figurbetonter und eher für schmalere Schultern geeignet sind.
All die genannten Aspekte tragen zum perfekten Sitzt Ihres
Hemdes bei. Wer hier patzt, macht den Gesamteindruck leichtfertig zunichte –
egal, wie hochwertig die Qualität, der Stoff oder das Design sein mögen. Bevor
Sie sich für ein Hemd entscheiden, stecken Sie es sich in die Hose: So können
Sie besser herausfinden, ob es perfekt sitzt.
Das Material
Grundsätzlich bieten reine Baumwoll- oder Seidenhemden einen
etwas besseren Tragekomfort und machen auch einen hochwertigeren Gesamteindruck
als Hemden aus Synthetik. Nichtsdestotrotz können Sie natürlich aus einer
breiten Palette und zwischen verschiedene Kombinationen von Materialien wählen:
Da wären z.B. Seide oder Satin für den etwas pralleren Geldbeutel, aber es gibt
auch günstigere, qualitativ annehmbare Stoffe wie Polyester oder Nylon. Hochwertige Materialien und gute Verarbeitung finden Sie aber nicht nur bei exklusiven Hemdenlabels, sondern auch im gut sortierten Einzelhandel des unteren bis mittleren Preissegments.
Der Kragen
Nun zum Kragen: Form und Größe sollten zu den Dimensionen
Ihren Schultern und Ihres Gesichts passen. Der Kragen sollte lang genug sein,
dass er den Schnitt Ihres Gesichts unterstützt. Ihre Kragenweite finden Sie am
besten heraus, wenn Sie mit einem Maßband um Ihren Halsumfang messen: Legen Sie
das Band am Adamsapfel an und führen sie es rund um Ihren Hals – gerade so
straff, dass keine Luft zwischen Band uns Haut bleibt. Notieren Sie sich die
gemessenen Zentimeter: Ihre persönliche Kragenweite ist dann 1,5 cm mehr. Wenn
Sie also z.B. 37 cm gemessen haben, beträgt Ihre Kragenweite 38,5 cm.
Die Nähte
Achten Sie auch darauf, dass die Nähte des Hemdes ordentlich verarbeitet sind, dies gilt insbesondere für die Taschen und die Ärmel, da hier die größten Belastungen wirken. Gerade beim Kauf von Businesshemden sollten Sie auf diese Details achten, weil die Anforderungen hier natürlich etwas höher sind.
Bei Hemden für den Job werden im Allgemeinen langärmlige
Hemden vorgezogen, es sei denn der Dress Code schreibt Anderes vor. Dies ist
aber immer auch sehr abhängig von der Branche und der Hierarchie. Wer ein Bügelmuffel ist, aber auf
knitterfreie Hemden nicht verzichten möchte, der kann ganz einfach Herrenhemden
kaufen, die von Haus aus faltenfrei sind: Hier kann das Hemd nach dem Waschen
einfach zum Trocknen aufgehängt werden und anschließend sofort angezogen
werden.
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